Simmern
ca. 7.800 Einwohner, 1.196 ha, davon 134 ha Wald, PLZ 55469
Gastgeber in Simmern
Simmern ist die Kreisstadt des Rhein-Hunsrück-Kreises und Mittelzentrum, sowie Sitz der Verbandsgemeinde Simmern. Der alte Stadtkern liegt in der Tallage des Simmerbachs, die neueren Stadtteile befinden sich auf den umliegenden Erhebungen. Am Stadtrand mündet der Külzbach in den Simmerbach. Östlich der Stadt befindet sich ein Naherholungsgebiet mit einem künstlich angelegten Simmersee. Touristisch interessant ist die zentrale Lage zur Mosel, zum Mittelrhein und zur Nahe.
1072 wurde Simmern erstmals urkundlich erwähnt. Das Stadtgebiet war aber bereits in der Römerzeit besiedelt. Simmern lag an der wichtigen Heerstraße Bingen–Trier. Es gehörte zunächst den Nahegaugrafen, später wurde es Besitz der Raugrafen. Diese nahmen Simmern 1323/1330 vom Erzbistums Trier zu Lehen. Vermutlich unter Vermittlung von Erzbischof Balduin erhielt Simmern 1330 das Stadtrecht durch Kaiser Ludwig den Bayern. Die Wochen- und Jahrmärkte der Stadt zogen alsbald Händler des gesamten Hunsrücks an und sorgten für ein Aufblühen von Handel und Gewerbe. Mit dem Stadtrecht verbunden war das Recht zur Befestigung mit einer wehrhaften Doppelmauer, die mit einer Reihe von Türmen und Toren versehen war. Noch im 14. Jahrhundert kam Simmern an die Pfalzgrafen aus dem Hause Wittelsbach.
Die pfälzischen Wittelsbacher waren seit 1356 Kurfürsten und spalteten sich 1410 nach dem Tod Ruprechts III., der auch die deutsche Königskrone innehatte, in mehrere Linien auf, darunter die Linie Pfalz-Simmern, die ihre Residenz in der Stadt nahm. Zu nennen sind die Herzöge Stefan von Pfalz-Simmern-Zweibrücken, Friedrich I. von Pfalz-Simmern, Johann I. und vor allem Johann II.. Dieser regierte in Simmern von 1509-1557, war humanistisch und künstlerisch gebildet, ließ eine erste Druckerei in der Stadt errichten und förderte insbesondere die Bildhauerkunst. Er führte in seinem Land auch die Reformation ein, was zu Spannungen mit den umgebenden Erzbistümern Trier und Mainz führte. Ihm folgte Kurfürst Friedrich III., genannt „der Fromme“, der 1563 zum Calvinismus wechselte und eine führende Rolle in der Reichspolitik spielte. Im Jahre 1559 folgte die Linie Pfalz-Simmern der erloschenen Hauptlinie der Pfalz mit der Kurwürde in Heidelberg nach. Die Brüder Friedrichs III., Georg und Reichard, bildeten die kurzlebige Linie der Pfalzgrafen von Simmern-Sponheim, deren Besitz nach Reichards Tod 1598 wieder an das Kurfürstentum unter Friedrich IV. zurückfiel.
Das Hunsrück-Museum in Simmern wurde im Jahre 1921 gegründet. Bei den Planungen konnte teilweise auf Sammlungen zurückgegriffen werden, die der Hunsrücker Geschichtsverein besaß, auf volkskundliche Gegenstände einer Heimatausstellung in Büchenbeuren und auf die Trachtensammlung von Pfarrer Oertel aus Neuerkirch. Eine erste Heimatstätte fand das Museum im Schinderhannesturm. Anläßlich der 600-Jahr-Feier der Stadt Simmern im Jahre 1930 erfolgte die Umlagerung in die Räume des Schlosses. Als Landesmuseum beschränkt es sich auf das Gebiet des östlichen Hunsrücks, dessen Landschaft, Natur, Geschichte und Kultur es darzustellen versucht.
Die mittelalterliche Burg in der Stadt Simmern wurde unter Herzog Friedrich I. (1459-1480) zur Residenz der Simmerner Herzöge ausgebaut, aber bereits 200 Jahre später im pfälzischen Erbfolgekrieg (1689) gänzlich zerstört.
Das jetzige Schloß entstand 1708-1713 als Sitz des pfälzischen Oberamtmannes. Das Gebäude besteht aus einem Hauptbau mit zwei vorgezogenen Seitenflügeln in klassizistischen Stil. Ursprünglich war die Anlage zu beiden Seiten vom Schloßweiher umgeben. Nachdem Napoleon 1802 das Schloß der Stadt schenkte, fand es Verwendung als Gericht, Schule, Garnison, Arresthaus und Dienstwohnung. Es befindet sich im Gebäude ein Festsaal, das Hunsrückmuseum, ein Trauraum, die Geschichtsbücherei, die Stadt-Bücherei, das Zeitungsarchiv sowie die Ausstellungen des berühmten Malers und Bildhauers Friedrich Karl Ströher.
Der Schinderhannes-Radweg beginnt am westlichen Stadtrand. Er führt durch das Külztal über Kastellaun nach Emmelshausen.
In südlicher Richtung verläuft der Schinderhannes-Soonwald-Radweg. Er ist 16 km lang und ist die Fortsetzung des Schinderhannes-Radwegs. Er führt von Simmern nach Gemünden. Der Soonwald grenzt südlich an den Radweg.
Buchtipp:
Monica Weber-Nau: Der Weg heimwärts
Verbandsgemeindeverwaltung Simmern
Tourist-Information im Neuen Schloss
Brühlstraße 2
55469 Simmern/Hunsrück
Tel.: 06761 - 837-297
Fax: 06761 - 837-299
E-Mail:tourist-info@vgvsim.de
Öffnungszeiten der Tourist-Info im Neuen Schloss Simmern (rechter Flügel):
Montag - Freitag: 10.00 - 13.00 Uhr und 14.00 - 17.00 Uhr
Prospektinformation zusätzlich März bis Dezember: 14.00 - 17.00 Uhr