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Merxheim

 

Verbandsgemeinde Nahe-Glan, Landkreis Bad Kreuznach
ca. 1.460 Einwohner, 1.705 ha, davon 841 ha Wald, PLZ 55627



Die Ortsgemeinde Merxheim ist ein Ort am Südufer der Nahe, an der Naheweinstraße und der »Deutschen Baum- und Alleenstraße«. Auf der gegenüberliegenden Flussseite liegt Weiler bei Monzingen.
Merxheim war einst eine rein landwirtschaftlich geprägte Gemeinde. Seit den letzten Jahren wird die Landwirtschaft zunehmend als Nebenerwerb betrieben.

In der bislang ältesten Urkunde von 1061 schenkte Erzbischof Eberhard von Trier das Gut »Merkedesheim« dem St. Simon-Stift in Trier. In der Bestätigungsurkunde von Bischof Adalbert von Mainz erschien erstmals der Name Merxheim. 1350 wurde ein Ritter Conrad von Merxheim erwähnt. Seine beiden Kinder, Rorich und Adelheid, teilten sich insbesonders in Merxheim die väterlichen Allodialgüter (Lehensgüter). Nach dem Tode von Rorich teilten sich Hunolstein und Hohenburg einen Teil des »Schlosses« und Dorfes auf. Damit kam die eine Hälfte von Merxheim als allodialer und reichsunmittelbarer Besitz an das Geschlecht der Vögte von Hunolstein und die andere an Weyrich von Hohenburg. Im bayrisch-pfälzischen Erbfolgekrieg (1503-1504) plünderte das Heer des Herzogs von Zweibrücken den Ort. Im Jahr 1504 wurde Merxheim ganz abgebrannt. Die im September 1612 ausbrechende Pest forderte innerhalb von 4 Monaten 228 Todesopfer.
1801 überfiel Johannes Bückler genannt Schinderhannes den jüdischen Händler Jakob Bär in Merxheim und verletzte ihn schwer. Die Familie Bär lebte in einem ehemaligen Adelssitz gegenüber der Kirche.
Die Französische Revolution beendete die Herrschaft der Ortsherren. Das Schloß wurde von der katholischen Kirche erworben und diente seit der Zeit als Gotteshaus. Nach den Franzosen kam Merxheim 1815 an Preußen und 1816 bis 1966 unter hessen-homburgische Oberhoheit. Weitere Katastrophen prägten die Geschichte des Ortes, wie z.B. 1778 und 1788 schwere Wolkenbrüche, die durch die Schlammflut ganze Häuser zum Einsturz brachten. Die bislang schwerste Katastrophe in der Geschichte des Ortes ereignete sich am 24.07.1870. Spielende Kinder entfachten in einer Scheune Feuer, welches einen Großbrand auslöste. Innerhalb von 3 Stunden wurden 107 Wohnhäuser mit den dazugehörenden Wirtschaftsgebäuden ein Raub der Flammen. Der alte Nürnberger Turm, der Jahrhunderte hindurch als Wahrzeichen des Ortes galt, brannte völlig aus und wurde später abgetragen. Auch die evangelische Kirche fiel dem Brand zum Opfer, wurde jedoch an gleicher Stelle später wieder neu aufgebaut. Die jüdische Gemeinde die 1853 eine bescheidene Synagoge gebaut hatte, verlor ihre Betstätte ebenso bei dem Brand. Es wurde aufgrund der immer weniger werdenden Juden keine neue Synagoge mehr errichtet. Bis in die 1920er Jahre wurden die Gottesdienste in einem Betraum des Hauses der Familie Stern abgehalten. In Merxheim lebten 1933 24 jüdische Personen, die im Laufe der Zeit wegzogen oder auswanderten. Der jüdische Friedhof liegt südwestlich des Ortes. Er ist mit 78,23 ar der flächenmäßig größte jüdische Friedhof im Landkreis Bad Kreuznach. Der älteste Grabstein ist von 1849 und der jüngste von 1936.

1935 erfolgte in der Verwaltungszugehörigkeit wiederum ein Wechsel. Das Amt Meddersheim wurde zunächst in Personalunion und ab 1940 endgültig dem Amt Sobernheim zugeteilt. Seit der rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform 1970 gehört Merxheim zur Verbandsgemeinde Sobernheim.

Sehenswert sind das »alte Rathaus« aus dem 15. Jahrhundert, der neu gestaltete Dorfmittelpunkt mit Brunnen sowie die Aussichtsplattform mit Panoramablick ins Nahetal. Das etwas außerhalb gelegene Freizeitgelände Winchendeller Weiher bietet für Jung und Alt Erholungmöglichkeiten. Dort befinden sich Grillplätze und Grillhütten mit sanitären Anlagen, einen großen Kinderspielplatz sowie ein Wassertretbecken.

Der bekannte »Nahe-Radweg« führt mitten durch das Dorf. Wanderwege laden zu einem Rundgang ein.


Ergänzender Text

www.merxheim.de


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