Meisenheim
Verbandsgemeinde Nahe-Glan, Kreis Bad Kreuznachca. 2.900 Einwohner, 1.034 ha, davon 209 ha Wald, PLZ 55590
Gastgeber in Meisenheim
Meisenheim liegt im Tal des Flusses Glan am nördlichen Rand des Nordpfälzer Berglandes in einer Höhe von 232 m über NN.
Meisenheim, vermutlich fränkischen Ursprungs wurde im 7. Jahrhundert gegründet und ist seit seiner bewegten Geschichte von größeren Katastrophen verschont geblieben. Die Grafen von Veldenz bauten im 12. Jahrhundert auf dem heutigen Schlossplatz eine Burg und erhoben Meisenheim zu ihrem Hauptsitz. Nach Erhalt der Stadtrechte 1315 wurde die Befestigungsanlage ausgebaut, die zum Teil noch heute erhalten ist. 1444 traten die Wittenbecher das Erbe der Veldenzer an und erhoben Meisenheim zur zweiten Residenz des Herzogtums Pfalz-Zweibrücken. Unter dem bedeutenden Herzog Wolfgang (1526-1569) erlebte die Stadt ihre erste Blüte. Er unterhielt in Meisenheim eine Münzprägestätte, die anschließend nach Bergzabern verlegt wurde. Zu den qualitätsvollsten Münzerzeugnissen von Pfalz-Zweibrücken zählten die Doppeltaler, Taler und Halbtaler aus der Meisenheimer Zeit.
Der Räuber Schinderhannes tätigte 1797 einen seiner ersten Einbrüche. Er stahl einem Meisenheimer Gerbermeister seine Ledervorräte und verkaufte sie ihm angeblich am darauffolgenden Tag wieder. In Gastwirtschaften von Meisenheim tanzte der Schinderhannes im Frühjahr 1798.
Meisenheim wurde im Wiener Kongress Hessen-Homburg zugeschlagen. Das Großherzogtum Hessen erbte 1866 Meisenheim bzw. den nördlich des Glans liegenden Teil Pfalz-Zweibrückens. Noch im selben Jahr fiel Hessen-Homburg an Preußen.
Das imposanteste Wahrzeichen Meisenheims, die spätgotische Schlosskirche, wurde von 1479-1504 erbaut. Mit großer Wahrscheinlichkeit gab es auf dem Platz der heutigen Kirche - einem vom Glan umflossenen Plateau - bereits im 10. Jahrhundert eine Pfarrkirche, daneben eine Burg, bzw. Schlossgebäude der Grafen zu Veldenz (1134-1479) und ihre Nachfolger, der Herzöge von Pfalz-Zweibrücken (1444-1797). Die kurze Bauzeit (1479 - 1504) wirkt sich wohltuend auf die Einheitlichkeit des Stils aus. Nach Einführung der Reformation verschwanden nach und nach die dem katholischen Kultus zugeordneten Einbauten: das Ostergrab, der Lettner sowie einige Seitenaltäre. In den Jahren 1766 bis 1770 wurde eine große Umgestaltung des Innenraums zu einer evangelischen Predigtkirche durchgeführt. Die Schlosskirche ist - im Gegensatz zu vielen Kirchen des linksrheinischen Gebietes - Jahrhunderte hindurch vor größeren Schäden gnädig bewahrt worden. Das am Turm deutlich werdende Miteinander von vertikalen (Portal, Fensternischen, usw.) und horizontalen Linien (die Galerien) weist auf den Übergang von der Gotik zur Renaissance hin. Mit Recht hat der Kunsthistoriker H.W. Riehl im 19. Jahrhundert die Schlosskirche »eine wahre Perle der späten Gothik« genannt.
Die katholische Pfarrkirche St. Antonius von Padua wurde 1685 von Franziskanermönchen erbaut. Sie hatte ursprünglich keinen Turm, nur einen Dachreiter. Der Turm im Barockstil wurde erst Anfang des 20. Jh. angebaut.
Die Brunnenfigur auf dem Rapportierplatz, ein Knabe mit zwei Meisen wurde von der Bad Kreuznacher Bildhauerwerkstatt Cauer geschaffen.
Eins der vielen Fachwerkhäuser von Meisenheim wird im Volksmund die Ritterherberge genannt. Das Alter des Gebäudes ist nicht bekannt. Es wird angenommen, dass sich dort Angehörige einheimischer Ritterfamilien trafen und zechten.
Die ehemalige Synagoge wurde 1864-66 an der städtischen Bleiche vor der Stadtmauer erbaut, nach Plänen des Sponheimer Architekten Heinrich Krausch. Es ist ein Gebäude aus gelblichem Sandstein, das seit 1982 unter Denkmalschutz und seit 1997 unter dem Schutz der Haager Konvention steht. Als Zeichen der deutsch-israelischen Versöhnung wurde über dem Eingang ein David-Stern aus Jerusalem-Marmor angebracht. Er wurde von der Partnerstadt des Kreises Bad Kreuznach Kyriat Motzkin/Israel gestiftet.
Meisenheim bietet verschiedenen sportliche Betätigungen z.B. Nordic-walking. Radtouren, Kanu-Paddel-Tour auf dem Glan sowie Draisine fahren.
Ergänzende Texte:
Simmern Info
Von Meisenheim nach Sobernheim
Von Kirn zum Disibodenberg
www.meisenheim.de
Touristinformation
Touristinformation Meisenheim
Untergasse 16
55590 Meisenheim
Tel.: 0 67 51 - 81-1173
touristinfo@vg-nahe-glan.de
www.ferienregion-nahe-glan.de