SS-Sonderlager Hinzert
Der Künstler schriebt zum Symbolgehalt des Mahnmales: "Dieses Denkmal soll nicht die Schrecken des KZ Hinzert widerspiegeln, es soll einladen zur Meditation und zur besinnlichen Ruhe, dies illustriert die auf dem Sockel eingravierte Schrift: IN ADOREM HUMANITAS, PACIS ET JUSTITIAE Durchdrungen von Menschlichkeit, Frieden und Gerechtigkeit: Ich habe in den Figuren Wächter gesehen." An der Westseite der Gedenkstätte steht eine Sühnekapelle Sie wurde, auf Anregung des Beurener Pastors Fortuin, von deutschen Verwaltungs- und Kirchenbehörden unterstützt, auf Anordnung des französischen Militärgouverneurs neben dem neu angelegten Friedhof errichtet. Planung und Bauleitung lagen in den Händen des Trierer Architekten Toni Schmidt. Mit den Bauarbeitern wurde im September 1947 begonnen und waren Ende Oktober 1948 abgeschlossen. Am 4. November 1948 erfolgte die Einweihung der Kapelle. Auf dem Altar des fast schmucklosen Innenraumes steht eine aus Holz geschnitze Luxemburger Muttergottes-Statue "Maria Consolatrix", die im Juli 1949 in feierlicher Prozession zur Kapelle getragen und dort aufgestellt wurde. Statuen der Pieta und des hl. Georg an den Seitenwänden der Kapelle sollen ebenfalls an die Leiden und Opfer der hier Inhaftierten sowie an den Kampf gegen das Böse der NS-Diktatur erinnern. Im überdachten Vorraum der Kapelle hängt eine weitere Bronzetafel, auf der geschrieben steht: "In dieser Gedenkstätte ruhen über 200 Opfer des SS-Sonderlagers bei Hinzert, allein 64 Nachbarn aus Luxemburg. In den Jahren 1940 bis 1945 verloren Menschen aus neun Nationen hier ihr Leben. Damals führte die national-sozialistische Ideologie mit ihrem Rassen- und Nationalitätenwahn zur millionenfachen Verletzung der Würde und Rechte des Menschen in Deutschland und im unterworfenen Europa. Die Gräber der Geschundenen, Gepeinigten und Ermordeten müssen auch nach dem Verschwinden des Sonderlagers für immer eine Mahnung bleiben, damit das Opfer der hier Begrabenen nicht umsonst war. An diesem Ort sind Bürger Europas aufgerufen, mit Gottes Hilfe und durch ihren persönlichen Einsatz für Menschenwürde und Menschenrechte die Grundlage von Freiheit und Frieden zu schaffen. November 1982." Grundriss (Foto von: Dieter Burgard)
Diese ehemalige Kiesgruben wurden vom damaligen SS-Sonderlager/KZ Hinzert während des Krieges benutzt und ausgebeutet. Die Gruben entlang des "Füllbaches" zogen sich bis zur heutigen Autobahntrasse hin. Ehemalige überlebende Häftlinge haben dies bestätigt. Sie mussten einen eisenbereiften Karren wie Zugvieh unter Aufsicht vom Waffen-SS-Personal des Totenkopf-Sturmbanners "Hinzert" hierher ziehen. Kies aufladen und den Karren zurükziehen. Das Material wurde zu Bauzwecken im Lager verwandt.
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NS-Dokumentationszentrum Rheinland-Pfalz |