Ebernburg

bei Bad Münster am Stein



ebernburg.jpgIm Jahre 1214 gehörte die Ebernburg den Grafen Saarbrücken aus dem Hause Leiningen. Ein Jahrhundert später, im Jahr 1312 war Raugrafen von der Altenbaumburg der Besitzer. 1437 wurde die Burg aufgeteilt an die Erben Kurpfalz, Baden und Veldenz.
Im Jahre 1448 gelangten vierfünftel der Burg in den Besitz des Ritters von Sickingen und knapp 34 Jahre später, 1482, gehörte die Burg mit allen Anlagen Schweikard von Sickingen.
Sein Nachfolger Franz von Sickungen ließ die Burg 1505 den zeitbedingten Erfordernissen angepasst. 15 Jahre später, 1520, nahm die Ebernburg als »Herberge der Gerechtigkeit« verfolgte Anhänger Martin Luthers auf. Nur drei Jahre später wurde die Burg zerstört und die Familie von Sickingen vertrieben.
1542 kam die Burg wieder in den Besitz der Familie von Sickingen und die Söhne bauten die Burg wieder auf. In den Jahr 1697 wurde sie durch französische Truppen zerstört und die Familie von Sickingen Blick auf die Ebernburg verzichtete 1771 auf ihre Burgrechte. Die Ebernburg wurde im Jahr 1798 französisches Dominalgut und ging 1812 in Privatbesitz über.
Fast ein Jahrhundert später, 1914, erwarb die Ebernburg-Stiftung die Burg und im Jahre 1950 wurde der Ebernburg-Verein Pächter der Burg. Dieser führte umfangreiche Aufbau- und Instandsetzungsarbeiten durch, welche 1977 an der Burg abgeschlossen waren.

Reichsritter Franz von Sickingen
Franz von Sickingen (1481-1523) entstammte einem pfälzischen Ministerialengeschlecht und wurde auf der Ebernburg (heute Bad Münster am Stein-Ebernburg) an der Nahe geboren. Franz widmet sich, von seiner tüchtigen Ehefrau unterstützt, der Konsolidierung und Erweiterung des vom Vater ererbten Besitzes und schafft sich bis 1515 die wirtschaftliche Basis, die ihm später Rückhalt bei seinen ehrgeizigen Unternehmungen geben wird. Nach dem Tode der Ehefrau 1515 beginnen für Sickingen die unruhigen Jahre der Fehden, die er trotz ihres Verbotes durch den Landfrieden von 1495 führt und die erst endgültig mit seinem Tod enden. Er baute sich durch die Privatfehden gegen die Städte Worms, Metz und Frankfurt sowie gegen die Fürsten von Lothringen und Hessen eine starke politische Stellung am Mittelrhein auf. 1516 trat er in französische, wenig später in kaiserliche Dienste; ab 1517 war er Feldhauptmann von Kaiser Maximilian I. und ab 1519 von dessen Nachfolger Karl V., für den er gegen Herzog Ulrich von Württemberg und König Franz I. von Frankreich kämpfte. Durch Ulrich von Hutten für die Reformation gewonnen, gewährte Sickingen den Lutheranern Zuflucht auf der Ebernburg. Im Herbst 1522 griff er als Führer der oberrheinischen Ritterschaft den Erzbischof von Trier an, vermutlich um selbst nach einem Sieg über Trier ein säkularisiertes Kurfürstentum Trier zu übernehmen, wurde aber von Truppen aus Trier, Hessen und der Pfalz auf seiner Burg Nanstein bei Landstuhl eingeschlossen und bei der Belagerung im Mai 1523 tödlich verwundet. 



Evangelische Familienferien- und Bildungsstätte Ebernburg
Ebernburg-Verein e.V.
Auf der Burg
55583 Bad Münster am Stein - Ebernburg
Telefon: 0 67 08 - 617 66 11


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