Leitzweiler
Verbandsgemeinde Baumholder, Landkreise Birkenfeld
ca. 100 Einwohner, 302 ha, davon 101 ha Wald, PLZ 55779
Leitzweiler liegt an der Grenze zum Saarland in einer Höhe von 485 m über NN.
Der Ort entstand im 8. oder 9. Jh. als Adelsgründung. Die Silbe "Leitz" läßt vermuten, dass sie von Leudoin abgeleitet ist. Das war ein weit verbreiteter Name im Frühmittelalter und könnte der Name des Gründers des Ortes sein.
Leitzweiler gehörte 1440 zur Veldenzer Grafschaft und war als Lehen den Grafen von Dhaun zugesprochen. Noch heute ziert die obere Hälfte des Wappens der Grafschaft von Veldenz die Wappen vieler Ortschaften in dieser Region, darunter auch das Wappen von Leitzweiler. In der damaligen Zeit war Leitzweiler (alte Namen sind Leideßweiler, Leydesweiler oder Laitzweiler) sicher weniger ein Dorf als vielmehr ein Bauernhof mit wenigen Bewohnern.
1444 gelangte das Dörfchen durch Ererbung an das Herzogtum Pfalz-Zweibrücken und gehörte in diesem zum Oberamt Lichtenberg. Bereits 1533 war Leitzweiler neben Mettweiler, Fohren und Linden ein Lehen an die Herren von Oberstein. Ein Vertrag von 1539 zwischen dem Oberamt Lichtenberg und den Herren von Oberstein stellte klar, dass das Amtsverhör in Civil-, Personal- und Realsachen dem Herzogtum Pfalz-Zweibrücken zustand. Die Obersteiner Herrschaft hielt allerdings nicht allzu lange vor, da diese 1559 zerfiel und somit Leitzweiler nunmehr ein Lehen der Herrschaft Wertenstein war. Zunächst umfasste die Herrschaft die Ortschaften Leitzweiler, Heimbach, Weiersbach, Namborn, Ellweiler und Bleiderdingen. In der Nähe letzterem war auch das Wertensteiner Schloss gelegen. 1570 brannte Leitzweiler völlig ab, jedoch zählte »Laitsweiler der Hof« bereits 1587 wieder vier Häuser.
1620 wurde das Amtsverhör der Herrschaft Wertenstein übertragen, doch die Hochgerichtsbarkeit blieb bei Pfalz-Zweibrücken. 1635 brannte Leitzweiler erneut völlig nieder. Eine Besiedelung von zwei Einwohnern ist erst wieder 1664 erfolgt. Lothringen erreichte 1667 die Landeshoheit über die Herrschaft Wertenstein. Nun gehörte Leitzweiler zum Oberen Amte Schaumburg. 1783 tauschte der Herzog von Zweibrücken mit Frankreich Orte im Elsaß, gegen Ortschaften im Hunsrück. Darunter war auch Leitzweiler. Drei Jahre nach der französischen Revolution wurde Leitzweiler von französischen Revolutionstruppen niedergebrannt. Es wird angenommen, dass es sich um eine Verwechslung mit Eitzweiler, heute im Saarland gelegen, gehandelt hat.
Im Oktober 1797 mit dem Frieden von Campo Formio wurde das linksrheinische Gebiet an Frankreich abgegeben. Leitzweiler wurde Teil des Saardepartements im Kanton Birkenfeld. Nachdem das Gebiet durch die Preußen von den Franzosen befreit worden war, lag Leitzweiler nun im Amtsbezirk Berschweiler im Kanton Baumholder im Kreis Birkenfeld. Leitzweiler wurde in der Schlussakte des Wiener Kongresses dem Herzogtum Sachsen-Coburg-Saalfeld zugesprochen. Der Ort war ab 1819 ein Grenzdorf zwischen den Fürstentümern Lichtenberg und Birkenfeld. 1834 wurde das Fürstentum Lichtenberg an Preußen verkauft. Nun verlief die Grenze zwischen Leitzweiler und Weiersbach. Ein Grenzstein mit den Buchstaben KP auf der Seite von Leitzweiler erinnert heute noch daran. 1937 wurde der neue preußische Kreis Birkenfeld geschaffen, zu dem Leitzweiler heute noch gehört.
In der Gemarkung Leitzweiler sind unterschiedliche Achat-Typen aufzufinden unter anderem die besonders raren Achate des Uruguay.Typus.
In Leitzweiler gibt es eine Mariengrotte. Sie wurde 1928 eingeweiht.
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